Ein schrumpfendes Movement?

Ein schrumpfendes Movement?

Ein schrumpfendes Movement?

Weerapat Kiatdumrong © 123RF.com

„Chrischona Schweiz – Ein wachsendes Movement!“ Diesen Slogan haben wir uns vor einigen Jahren gegeben. Entsprechend müsste Chrischona Schweiz auf Expansionskurs sein, möchte man meinen. Ist dem so? Weit gefehlt! „Ein wachsendes Movement“ scheint kein empirischer Slogan zu sein. Im Gegenteil: In den letzten Jahren mussten wir Gemeinden schliessen. Klar, dem gegenüber stehen auch Gemeindegründungs-Projekte – und letztes Jahr durften wir eine neue Gemeinde bei uns aufnehmen. Aber davon, ein zahlenmässig wachsendes Movement zu sein, sind wir weit entfernt.

Warum bezeichnen wir uns so? Vielleicht weil wir hofften, mit diesem Slogan ein Szenario heraufzubeschwören? Nach dem Motto: „Wenn wir genug fest daran glauben, wird es vielleicht wahr?“ Ja, schön wär’s gewesen – und hätte ja auch sein können. Es war aber nicht unsere Motivation.

Vielleicht wollten wir uns hinter Besucherzahlen verstecken und sagen: Wir wachsen nicht, was die Anzahl Gemeinden betrifft, wohl aber im Blick auf die Gemeindebesucher? So à la: Auf den ersten Blick erkennt man es nicht, aber wenn man genauer hinschaut schon? Nein, auch hier können wir nicht dienen. Vielerorts wachsen unsere Gemeinden zwar leicht, aber nicht so, dass es einen solchen Slogan rechtfertigen würde. Und andere schrumpfen.

Warum machen wir das? Warum wählen wir einen Slogan, der scheinbar durch nichts zu rechtfertigen ist? Die Antwort drauf ist zweiteilig.

Der erste Aspekt ist nahe am bisher Geschriebenen: Wir pushen uns selber. Zu lange haben wir uns ausgeruht auf dem Errreichten und sind etwas träge geworden. In den letzten Jahren haben wir verschiedene Projekte gestartet, um neue Gemeinden zu gründen. Auch wenn es schon viele Gemeinden in der Schweiz gibt, hat es dennoch viele „weisse Flecken“. Hier setzen wir an. Unter einem weissen Fleck versteht man eine Region, in der sehr viele Einwohner auf sehr wenige Gottesdienstbesucher fallen. Sie sind nicht im Einzugsgebiet einer Freikirche. Hier packen wir an, zusammen mit anderen Freikirchen.

Der eigentliche Grund für unseren Slogan liegt aber anderorts, nämlich in der persönlichen Entwicklung jedes Einzelnen: Wir wollen ein Movement sein, dass inneres Wachstum ermöglicht. Ein wachsendes Movement – zuerst bei uns selbst. Wir wollen nicht stehen bleiben, sondern als Leitung, Pastorenschaft, Gemeindeleitungen und mit allen Gemeindebesucherinnen und -besuchern zusammen geistlich und geistig wachsen.

Es soll möglich sein und geschehen, dass Christen durch Chrischona-Gemeinden zu reifen Christen werden. Es soll möglich sein, dass unsere Kinder und Jugendlichen im Glauben erwachsen werden und eine bewusste Entscheidung für ein Leben mit Gott treffen können – und darin weiter wachsen. Es soll möglich sein, dass wir als ganzes Movement wachsen und reifen. Indem in jedem einzelnen Gottes Reich mehr und mehr Form annimmt und sichtbar wird, soll es durch Chrischona in der ganzen Schweiz spür- und erlebbar werden. Davon träumen wir, dafür leben wir, und darum sind wir ein „wachsendes Movement“.

Dass dabei auch unsere Gemeinden wachsen und mehr werden, das wünschen wir uns als schönen Nebeneffekt davon.

Was hältst du von unserem Slogan?

Josias Burgherr

Josias Burgherr

Leiter Young Generation und Kommunikation

Josias ist verheiratet, lebt im Aargau und hat zwei Kinder. Er fördert und unterstützt mit seinem Young Generation Team die Kinder-, Teenie- und Jugendarbeit in den Chrischona Gemeinden. Zudem schreibt und gestaltet er für Chrischona Schweiz.