La Suisse existe – La Suisse n’existe pas

von | 27. Sep 2021 | Gemeindebau | 0 Kommentare

© michelangeloop

Ein Beitrag zum Namensfindungsprozess von Chrischona Schweiz.

2015 lancierte die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW die Veranstaltungsreihe «La Suisse existe – La Suisse n’existe pas» mit dem Ziel, die verschiedenen Facetten der Schweiz zu präsentieren und den Reichtum der sprachlichen und kulturellen Vielfalt positiv darzustellen. So wurden 2016 Studien zur Wohlfahrt und zum Wohlbefinden in der vielfältigen Schweiz erstellt. 2017 entstanden Vortragsreihen zu Migration und Mobilität und 2018 wurde das schweizerische Kulturerbe untersucht.

Unser Land vereint auf sehr kleinem Raum eine unwahrscheinliche Vielfalt an Dialekten und Gebräuchen und verbindet germanische und lateinische Ursprünge, was in Europa fast einzigartig ist.

Diese sprachliche und kulturelle Besonderheit der Schweiz hat unsere Kirche herausgefordert. Durch die deutschsprachige Ausrichtung unseres Theologischen Seminars St.Chrischona in Basel haben sich die Chrischonakirchen nach der Erweckungszeit um die Jahrtausendwende des 19./20. Jahrhunderts vorerst im deutschsprachigen Raum in Europa ausgebreitet. Fast alle neugegründeten Gemeinden in der Westschweiz und in Frankreich und Südafrika waren deutschsprachige Ableger des zentralen Aussendungsortes St.Chrischona, sogenannte Diasporakirchen mit deutschem Chrischonalabel für Deutschsprachige in anderssprachigen Regionen.

Unterdessen hat allerdings das Evangelium von Jesus Christus die sprachlichen und kulturellen Grenzen überschritten, auch innerhalb von Chrischona. Alle Westschweizer Chrischonakirchen bieten französische Gottesdienste und Programme an, die Tessinergemeinden sind schon lange in italienischer Sprache unterwegs. Gottes prophetische Vision in Jesaia 56,7 einer suprakulturellen Gebetsgemeinschaft, die alle Menschen eint, ist eine erstaunliche und mutige Sicht der kommenden Realität des Reiches Gottes, fast eine Frechheit angesichts der damit verbundenen Herausforderungen, aber die Schweiz bietet sich geradezu an. Als Übungsfeld. 4 Sprachregion. Und Chrischona könnte bei dieser prophetischen Vision eine wichtige Rolle spielen. Unsere Vielfalt in der Schweiz ist politisch und gesellschaftliche zwar schwierig.  «La Suisse n’existe pas», sagte der Künstler Ben Vautier im Schweizer Pavillon an der Weltausstellung von 1992 in Sevilla, aber sie existiert eben doch. Es kommt ganz auf uns an. Christen von Chrischonakirchen könnten aufstehen und vordemonstrieren, wie Christus uns eint. Er ist das Zentrum und eint Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Sprachen. Monokulturelle Kirche hat eine unerlöste Dimension.

Wie schön könnte es sein, wenn wir einen Schritt in diese Richtung gehen könnten. Chrischona Schweiz als interkulturelle Kirche mit grossem Respekt gegenüber anderen Sprachregionen. Ohne dumme Sprüche, aber mit viel Visionsvorschuss wie Paulus es in Epheser 2,17 verstanden hat: « Christus hat seine Friedensbotschaft allen gebracht: euch, die ihr fern von Gott lebtet und allen, die nahe bei ihm waren.»

Chrischona als Gottes Vorposten des Reiches Gottes in einer zerteilten Welt. Mit einem unverkrampften multilingualen Ansatz und ohne einseitige sprachliche Hoheit. Dazu müsste bestimmt auch der Name unserer Kirche angepasst werden, um die Einseitigkeit zu beseitigen. Ein Name der in allen Sprachregionen positive Assoziationen auslöst, könnte ein massiver Schritt in diese Richtung sein. «La Suisse existe.» Wenn ja, dann kommt es ganz auf uns alle an. Wenn wir es wollen und wir Gott um sein Hilfe bitten, dann wird es möglich sein. Schlussendlich entscheiden bei Chrischona immer die Delegierten aus den Regionen. Est-ce que La Suisse existe?

Stefan Fuchser

Stefan Fuchser

Regionalleiter Romandie/Basel/Ticino und Leiter Gemeindepflanzungsteam

Stefan ist verheiratet mit Prisca und hat drei erwachsene Kinder. Er ist für die flächenmässig grösste Chrischona-Region zuständig und macht sich in unserem Team für Gemeindegründungen, Weiterbildung der Pastoren und die Mehrsprachigkeit unseres Movements stark.

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